DRK-Ortsverein Schlitzerland steht unter neuem Vorstand „Was hindert uns daran das zu tun, was wir vor anderen erwarten?“
Schlitz. Nach 18 Jahren erster Vorsitzender, davor noch sechs Jahre im Amt als Rechner, macht insgesamt knappe 25 Jahre, sagte am Freitag der langjährige erste Vorsitzende des DRK-Ortvereins Schlitzerland, Thomas Müller, dem Vorstand „Tschüss!“. „Berufliche Fortbildung (Studium), Privatleben, lassen einfach keine Zeit mehr dieses Amt angemessen auszuüben.
Auch haben sich die Zeiten verändert. Alles werde komplizierter und benötigt einfach mehr Zeit und neuzeitliches Handeln. Dafür benötige man Ruhe und auch Verständnis, welches man in letzter Zeit immer weniger findet. Ein frischer Wind, durch einen neuen Vorstand könne einen Verein wieder nach vorne bringen.“ Er, Müller, bleibe dem DRK als einfaches aktives Mitglied, ohne besondere Position erhalten. Neben Thomas Müller legten auch die zweite Vorsitzende, Juliane Jobst, und Schriftführer Dominik Mertinat ihre Ämter nieder. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsverein Schlitzerland im Vereinsheim Auf der Zinn konnte der erste Vorsitzende, Thomas Müller, neben aktiven und passiven Mitgliedern, in Vertretung für Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, Stadtrat Hans-Helmut Dickert, den Kreisgeschäftsführer Ralf Dickel, den Kreisbereitschaftsleiter Björn Keilwerth, den Vorsitzenden des Fördervereins im ACS, René Burkard, vom Kirchenchor Ober-Wegfurth Elisabeth Alles sowie vom DRK-Ortsverein Hünfeld Herrn Freudenberg begrüßen.
Bevor die Tagesordnung weiter abgehandelt wurde, wurde in einer Schweigeminute allen aktiven und passiven Rotkreuzkameradinnen und –kameraden, die im vergangenen und in diesem Jahr gestorben oder verunglückt sind, gedacht. Besonders gedachten die Anwesenden den Helferinnen und Helfern anderer Rot-Kreuz-Nationen und Hilfsorganisationen, die in den weltweiten Krisenherden ihre ehrenamtliche Arbeit mit dem Leben bezahlen mussten. Auch für die 22 Todesopfer und 59 Verletzten von Manchester wurde innegehalten.
Jahresbericht des Vorsitzenden
Das DRK, Ortsverein Schlitz, ist mit 52 Prozent gemeinnützig und mit 48 Prozent gewerblich. Altkleidersammlung und Blutspenden gelten von Seiten des Staates als gewerblich. Der Ortsverein hat per 31.12.2016 583 passive Mitglieder. In 2016 wurden folgende soziale Aktivitäten getätigt oder sich daran beteiligt: Spende eines mobilen Defibrillators an die LMAH, Unterstützung der Kinderkrebshilfe Schlitz (Burgenlauf), Mitarbeit im Seniorenbeirat der Stadt Schlitz durch Josef Mattauschowitz, Beteiligung an sozialen Veranstaltungen für den Seniorenbeirat (Rollstuhleinsätze). Hier ging sein Dank an Josef Mattauschowitz, Karl Happel sowie den DRK-Kreisverband Lauterbach, 6 x Blutspenden und die Auslandsarbeit. Thomas Müller bedankte sich zum Ende im Namen des Vorstandes bei allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Des Weiteren beim DRK-Kreisverband Lauterbach unter der Geschäftsleitung von Ralf Dickel. Das größte Dankeschön ging an Josef Mattauschowitz, die gute Seele des DRK. Leider kann er, bedingt durch gesundheitliche Probleme, die Arbeiten beim DRK nicht mehr bewältigen. Er werde dem DRK sehr fehlen, so Müller.
Jahresbericht der Bereitschaftsleitung
Die Bereitschaftsleitung, so Karl-Heinz Dürr, besteht aus 20 Mitgliedern. Von diesen sind elf aktiv, für die anstehenden Gruppenabende wurden 432 Stunden aufgewandt. Folgende Aufgaben wurden von der Bereitschaft geleistet: Fahrten für die Flüchtlingshilfe und den Senioren, Sanitätsdienst bei Rallye Vogelsberg, EH-Ausbildung bei der Fa. Gluck, Sanitätsdienst beim Pfingstlauf in Hutzdorf, beim Scheunenbrand in Ützhausen wurde die Betreuung übernommen, Kartturnier des ACS, Fußballturnier der Volksbank, Sportfest in Mackenzell, Reitturnier in Hünfeld Essensausgabe beim Hessentag, Schlitz feiert, Übung des Betreuungszuges, RSC-Lauf Hünfeld – Dammersbach, Disco im Freibad usw. Die Containerleerung bei den Altkleidern erfolgt alle 14 Tage. Hier wurden in 2016 ca. 42 Tonnen Altkleider und 3,2 Tonnen Schuhe gesammelt. Außerdem wurden vier Tonnen für Rumänien aussortiert. Hierfür wurden 290 Stunden aufgewandt. In 2016 wurden sechs Blutspendetermine durchgeführt, drei in Schlitz und drei in Unter-Schwarz. Insgesamt kamen hier 1000 Mehrfachspender und 76 Erstspender. Von 98 Helfern wurden hierfür 1100 Stunden geleistet. Dürr bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern, die in der Bereitschaft ihren Dienst leisten, bei den Damen des Kirchenchores Ober-Wegfurth, dem Kreisverband und dem Vorstand für die gute Zusammenarbeit.
Bericht Auslandsarbeit
Im Jahr 2016 wurden zwei Hilfsgütertransporte (16. Bis 23. März und 12. bis. 19. September) von der DRK-Gemeinschaft der Kreisverbände Lauterbach und Hünfeld ausgeführt. Die Gesamttransportmenge betrug im Jahr 2016 23 Tonnen in einem geschätzten Warenwert von 28.884,35 Euro. Die Hilfsgüter bestanden wieder aus Bekleidung, Kuscheltieren, Lebensmitteln, Kinderwagen, Fahrrädern, Schuhen und vielem mehr. Unter anderem konnte wieder vom DRK Kreisverband Lauterbach Opel Agila zur Verfügung gestellt und übergeben werden. Über 8500 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden dafür aufgebracht. Bis zum 31.12.2016 wurden insgesamt 20 Hilfsgütertransporte nach Rumänien durchgeführt. Zusätzlich wurden zu den Hilfsgütertransporten in Rumänien, an den dortigen Fahrzeugen umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Die Erhaltung der dortigen Logistik ist eine weitere wichtige Arbeit, um die soziale Arbeit weiterhin auszubauen und zu festigen. Die Lebensumstände haben sich, im Gegensatz zu den Vorjahren durch die Kontinuität der Hilfen, in den sozialen Einrichtungen des Roten Kreuz von Focsani weiterhin gebessert. Die humanitäre Arbeit der vorherigen Jahre entwickelte Ressourcen und erbrachte hervorragende Erfolge. Auch im Jahre 2017 wird das DRK weiter in Rumänien helfen. Der erste Transport war bereits schon wieder vor Ort (31.3. bis 9. April). –„Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation“.
Bericht des Jugendrotkreuz
Das JRK, so Carina Happel, hat per 31.12.2016 neun Mitglieder, drei Jungs und drei Mädchen, im Alter von 11 bis 16 Jahren. Getroffen wird sich jeden 1. und 3. Samstag von 14.30 bis 16.00 Uhr im DRK-Heim Auf der Zinn. Zu den Themen der Nachmittage gehören theoretische und praktische Erste Hilfe, Notfalldarstellung über Mimen und Schminken, Unterstützung von Erste-Hilfe-Kursen bei Fa. Gluck in Queck, Kartslalom des Schlitzer ACS, Besuch der Rettmobil in Fulda, Dienst beim 1. Hutzdorfer Pfingstlauf, Unterstützung der Kinderkrebshilfe Schlitz beim Burgenlauf. Das Jugendrotkreuz steht in sehr enger und gemeinschaftlicher Kooperation mit dem Schulsanitätsdienst der IGS Schlitzerland. Neun Mitglieder des JRK sind Mitglieder beim Schulsanitätsdienst.
Für das Jahr 2017 ist ein Info-Tag mit Mitgliederwerbung für das JRK und den Schulsanitätsdienst geplant. Dazu soll auch die Schlitzer Bevölkerung eingeladen werden. Des Weiteren ein Notfalldarstellungslehrgang gemeinsam mit dem Schulsanitätsdienst, Teeausgabe beim Trachtenfest u. v. m. Carina Happel bedankte sich am Schluss ihrer Ausführungen bei allen Mitgliedern, dem Vorstand des DRK für die finanzielle Unterstützung, der Bereitschaft für die gute Zusammenarbeit bei allen Diensten.
Finanzen
Nach den ausführlichen Berichten der einzelnen Abteilungen standen die Berichte der Finanzen an. Hier ist Wilma Dürr Herrin der Zahlen. Die Bilanzen und der Haushalt für 2017 lagen für jedermann einsehbar auf den Tischen und wurden einstimmig verabschiedet. Von den gewählten Kassenprüfern Sonja Ebel und Bianca Dürr wurde der Rechnerin eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.
Vorstandswahlen
Nach insgesamt knapp 25 Jahren Vorstandsarbeit legte Thomas Müller sein Amt nieder. Die zu besetzenden Ämter wurden mit folgenden Personen besetzt: 1. Vorsitzender wurde Karl-Heinz Dürr, 2. Vorsitzender Karl Happel, die Finanzen werden weiterhin von Wilma Dürr verwaltet, das Schriftliche erledigt Bianca Dürr, als Beisitzer wählte die Versammlung Christiane Wedler, Rudi Glotzbach und Elias Dittewich. Im Rahmen der Bereitschaftsleiterwahl wurden Carina Happel als Bereitschaftsleiterin und Damian Hohmeier als Bereitschaftsleitung in ihren Ämtern bestätigt. Zu neuen Kassenprüfer wurden Thorsten Sippel und Susi Steinacker gewählt, vertreten werden sie von Alexandra Schmitt. Die Wahl als Delegierte für die Kreisversammlung fiel auf Karl-Heinz Dürr, Carina Happel, Karl Happel, Wilma Dürr und Tanja Steinacker als Ersatz.
„Gäste haben das Wort“
Stadtrat Hans-Helmut Dickert übermittelte die herzlichsten Grüße von Bürgermeister Schäfer. Er, Dickert, habe gegoogelt, und konnte feststellen, dass die Schlitzer Ortsvereinigung des DRK eine sehr lange Tradition habe. Sie wurde bereits im Jahr 1898 gegründet. Wie viele Menschen es damals waren und was der Auslöser der Gründung war, konnte aus dem Bericht nicht entnommen werden. Neben der grundlegenden Aufgabe der Hilfeleistungen und Schulungsmaßnahmen, wie Sofortmaßnahmen am Unfallort, leisten sie eine ganze Menge mehr wie: Altkleidersammlungen, Blutspendetermine aber auch Hilfstransporte nach Rumänien. Die Mitglieder tun dieses ehrenamtlich wie auch die Gestellung des Sanitätsdienstes bei Sportveranstaltungen. Nicht zu vergessen das Schlitzerländer Trachtenfest. „Sie sind ein Eckpfeiler für unser Gemeinwohl. Kurzum gesagt, immer wenn sie gebraucht werden sind sie da. Man kann sich auf sie verlassen!“ DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Dickel dankte für die Einladung. In seinen Ausführungen sprach er die einzelnen Angebote/Kurse des DRK an. Alle werden bestens angenommen. Auf dem Sektor Rettungsdienst erwähnte Dickel, dass für die Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst insgesamt vier Rettungswagen, ein Krankentransportwagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge im Einsatz sind. Sie sind auf zwölf verschiedene Standorte im Vogelsberg verteilt, im Jahr 2016 wurden insgesamt 18.800 Einsätze gefahren. Zu dem Bereich Investitionen erwähnte Dickel, dass der Rettungsdienst im zurückliegenden Jahr rund 1,4 Mio. Euro investierte, davon in fünf Einsatzfahrzeuge ca. 550.000 Euro, Immobilien 400.000 Euro, Medizintechnik 200.000 Euro. Für die Kreisbereitschaftsleitung überbracht Björn Keilwerth Grüße und die Glückwünsche für den gewählten Vorstand. Er dankte allen, die im vergangenen Jahr ihre Zeit und Nerven für die Arbeit im DRK geopfert haben oder auch andere Entbehrungen hinnehmen mussten. Dieses Engagement könne nicht hoch genug geschätzt werden. Als „Nachbar“ dankte René Burkard vom Förderverein im ACS, für die gute Zusammenarbeit. Die Arbeit, die im DRK ausgeführt werde, sei nicht selbstverständlich und unverzichtbar. Diese Arbeit gehe über die normale Arbeit hinaus. Burkard dankte für die tolle Unterstützung.
Ehrungen
Der Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde vom DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Dickel genutzt, um langjährige aktive Mitglieder zu ehren. Dies waren für 20 Jahre Bianca Dürr, 15 Jahre Karl-Heinz Dürr, 15 Jahre Carina Happel und 10 Jahre Elias Dittewich. Die zügig durchgeführte Jahreshauptversammlung wurde mit einem gemeinsamen Abendessen geschlossen.“